5 Jahre aktuellste Software ?
Maxx
linux at houdek.de
So Jul 8 14:37:31 UTC 2012
Hallo Rainer, Hallo alle anderen
Rainer schrub am Sat, 7 Jul 2012 16:30:33 +0200:
> Am Sat, 7 Jul 2012 14:35:16 +0200
> schrieb Stefan Luetje <stefan.luetje at t-online.de>:
>
> > > > Die alten Sachen sind zwar nicht fehlerfreier,
> > > > aber es sind fast alle Fehler bekannt und lassen sich dadurch
> > > > umgehen.
> > > >
> > > OK, mag für private Einzelanwender eine (unbefriedigende) Lösung
> > > sein, aber keine professionelle.
> >
> > Es ist sogar sehr professionell und normalerweise nicht unbedingt
> > etwas für private Einzelanwender.
> >
> Alte Fehler belassen und sie umgehen, statt sie zu beheben - das
> hältst Du für professionell?
Bekannte Fehler beheben ist durchaus professionell, und das passiert
auch regelmäßig. Ich habe in der Regel mehrmals die Woche den
Hinweis, für bestimmte Pakete Patches einzuspielen - einige sind sehr
wichtig, weil sicherheitsrelevant; andere eher kosmetischer Natur.
Und genau deshalb werden sie auch getrennt angezeigt.
So habe ICH nämlich die Entscheidungsfreiheit, ob ich auch nicht
sicherheitsrelevante Patches einspiele und mir damit ggf. neue Bugs
ins System hole (bei den sicherheitsrelevanten Patches oder
Ersetzungen stellt sich diese Frage in der Regel nicht).
> Also, da habe ich in punkto Professionalität eine ganz andere
> Auffassung.
Die sei dir gegönnt, nur ist deine Auffassung dann wenig
"professionell" ;)
> Sofern es um Programme geht, wird das in der Windowswelt meistens
> ja bekanntlich in verhältnismäßig kurzen Zyklen mit neuen Versionen
> angegangen (hier und da auch mal mit Patches) - bei Ubuntu nicht.
Hm - seit ca. 30 Jahren Windows: Windows 1.0, 2.0 3.0 und 3.1 (wobei
das nun wirklich noch keine Betriebssysteme waren, nur reine GUIs),
Windows 95 und 98 (wollen wir ME wirklich mitzählen?), Windows NT,
Windows 2000, Windows XP, Windows Vista und nun Windows Seven. Da
zähle ich 11 Versionen (die Versionsumfänge Home, Bussines, Premium
etc. zähle ich mal nicht). Dazu könnte man noch 4-5 reine
Serverversionen zählen.
Ubuntu gibt es seit knapp 8 Jahren - jedes Jahr gibt es zwei neue
Versionen, also im Herbst 2012 die 17 neue Version. Könnte man auch
noch unterteilen in Ubuntu und Kubuntu sowie Desktop und
Serverversionen (bzw. teilweise auch Netbook-Versionen).
Bei Microsoft gibt es einmal im Monat einen Patch-Day, bei Ubuntu
gibt es teilweise täglich Patches oder Paketergänzungen/-ersetzungen
angeboten.
Oder war das von dir als Witz gemeint - dann bitte als solches
kennzeichnen ;)
> Professionell wäre dann aus meiner Sicht, Fehler zu beseitigen und
> nicht, sie einfach liegenzulassen - und das zukünftig bei LTS auch
> noch 5 Jahre lang.
Du scheinst immer noch nicht verstanden zu haben, was der Sinn einer
LTS-Version ist: Diese Version wird über eine längere Zeit (hier über
5 Jahre) mit regelmäßigen Patches und Sicherheitsupdates zur
Fehlerbeseitigung gepflegt. Garantiert!
Man muss also 5 Jahre lang kein neues System installieren, um
eventuell bekannt gewordene Fehler zu beseitigen. Das bedeutet gerade
im professionellen Einsatz einen hohen Grad an Investitionssicherheit.
Ja, auch eine kostenlose Ubuntu-Installation ist eine Investition. Es
kostet Arbeitszeit, ein neues System aufzusetzen, es anzupassen und
ggf. auch die Mitarbeiter in neue Funktionen und Programme
einzuarbeiten. Gleichzeitig ist für diese Zeit diese EDV nicht voll
verfügbar.
Außerdem ist ja niemand gezwungen, Ubuntu 12.04 ganze 5 Jahre lang zu
nutzen. Die Version 12.10 wird erscheinen, und auch die 13.04 usw.
Wer also lieber die neuesten Programmversionen haben möchte (und die
eventuell noch vorhandenen Macken und Fehler in Kauf nimmt), der kann
das tun.
Wer aber lieber ein rund laufendes, für seine Zwecke weitgehend
optimal eingerichtetes System aufgesetzt hat, kann sich so sicher
sein, es auch 5 Jahre lang produktiv nutzen zu können und während
dieser Zeit alle wichtigen Fehlerbeseitigungen frei Haus zu bekommen.
Was meinst du, warum viele Firmen selbst zu Zeiten von Vista und W7
noch mit Windows 2000 gearbeitet haben? Weil es rund lief und schnell
war (auch ohne 2 GB RAM und Quad-Core-Prozessor).
--
LG Maxx
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