5 Jahre aktuellste Software ?

Michael Höhne mih-hoehne at web.de
Mi Jul 11 20:54:17 UTC 2012


Hallo Rainer,

> > > Das so viele (immer noch) Windows verwenden, liegt schlicht daran,
> > > dass kaum jemand weiß, was ein Betriebssystem ist, oder wozu es da
> > > ist.
> > > 
> > So und nicht anders ist es!!!!!!!!!!!!
> > 
> Nein, so ist es nicht - da nützen auch, Frank, Deine 12 Ausrufezeichen
> nichts.

Doch! Genau so ist es!

Microsoft erfüllt keine Kundenwünsche, sondern erzieht sich seine
Kunden in die gewünschte Richtung. Die meisten verstehen unter
Computer eben einen PC mit Windows, diese Kombi wird ja auch ständig
verkeuft. Das es noch anderes gibt, interessiert kaum jemanden. In
dieser Beziehung neues probieren? Lieber nicht.... Wat de Bur nich
kennt, dat frett he nich! (Hochdeutsch: Was der Bauer nicht kennt, dass
frisst er nicht!).

So verkauft sich Windows eben wie geschnitten Brot.

Bei den Office-Produkten ist das ähnlich: Die meisten Normaluser
haben kaum Ahnung von den Grundbegriffen der Textverarbeitung und
würden prima mit einem einfachen Programm klar kommen. Nehmen die
Wordpad oder ähnliches? Nein! Und auch Openoffice ist vielen nicht
"gut" genug, es muss das Original Office von Microsoft sein.

Damit dann der Normaluser damit auch halbwegs ansehnliche Texte
produzieren kann, ohne irgendwas zum Thema Textverarbeitung lernen zu
müssen, wird dann eine Oberfläche drüber gestülpt, die es dem Laien
ermöglicht, den Text halbautomatisch zusammen zu klicken.  

> Gerade in Linux-Kreisen sind die Gründe für die Monopolstellung von
> Mikroweich ja öfter mal ein Thema. Dabei kursieren allerlei Theorien,
> und eher selten werden die Gründe bei Linux selbst gesucht.

Woher kommt dieser Gedanke, das Linux nur dazu da wäre Windows
Konkurrenz zu machen? Mir ist es nicht besonders wichtig, dass jeder
mein Betriebssystem benutzt. Gute Opensource gibt es mittlerweile auch
für Windows oder MAC. Möge jeder das Betriebssystem nutzen, dass ihm
besser gefällt (oder das ihn am wenigsten nervt ;-) ). Was ich
überhaupt nicht leiden kann, sind proprietäre Dateiformate...

> Selbstverständlich ist an den meisten Überlegungen bzgl. der
> MS-Strategien und ihrer Erfolge etwas dran - aber: Insgesamt
> erschließen sich Windows-Systeme intuitiver und sind
> bedienerfreundlicher, als Linux-Distributionen (noch stärker gilt das
> für Apple, aber dabei verweigern sich viele zu Recht der elitären
> Preispolitik).

Sorry, aber du hast die Zeiten offenbar nicht mitgemacht, als Windows
begann, sich gegen AmigaOS/AtariTOS/... zu stellen: Fast jeder
Hersteller hatte gute intutive Oberflächen (ich mag meine
Amiga-Workbench immer noch!) während Windows eher bemitleidenswert war.
Es hat etliche Jahre gedauert, bis Windows halbwegs mithalten konnte.

Alleine dies ist ein Zeichen, dass es an ganz anderen Dingen lag, dass
sich Windows letztlich durchgesetzt hat. Aber die ganze Geschichte hier
aufzuschreiben, wäre nun endgültig O.T.


> Meine anfängliche Euphorie ist jedenfalls weg, und - anders als am
> Anfang - würde ich unbedarften Anwendern oder solchen mit wenig
> Kenntnissen, Linux nun nicht mehr empfehlen - es sei denn, ich meine
> es im Einzelfalls besonders gut mit jemandem und bin bereit, öfter mal
> Zeit für Hilfestellungen zu investieren ;-)

Ich habe 8 (acht) völlig durchschnittliche Gelegenheitsuser, die von
mir ein Ubuntu (derzeit 10.04 LTS) eingerichtet bekommen haben. Ich
habe ihnen das System mit Firefox/Thunderbird/LibreOffice eingerichtet,
weil einige diese Programme schon unter Windows eingesetzt haben.

Einer hat sich nach einigen Wochen zu WinXP abgesetzt, weil es ihm zu
kompliziert war, die Speicherkarte seiner Kamera in ein Lesegerät zu
stecken. Die Kamera kann aber nur mit Win-Software als Speichergerät
einzubinden geht...

Zwei weitere hatten Probleme, weil sie hin und wieder spezielle
Win-Software brauchen: Die haben nun einen virtuellen WinXP-Rechner
(Virtualbox sei Dank) und sind nun zufrieden.

Die restlichen fünf arbeiten still vor sich hin und haben noch nichts
gefunden, was sie stören würde.

Was soll das jetzt beweisen? Nichts ;-) Außer, dass es solche und
solche gibt.

Wenn du mit Windows besser klar kommst, warum nutzt du es denn nicht?
Es ist doch keine Schande etwas anderes als Linux zu benutzen.

Gruß,
Michael

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