5 Jahre aktuellste Software ?

Sascha ml at saschamorr.de
Sa Jul 7 16:30:28 UTC 2012


Am 07.07.2012 17:46, schrieb Stefan Luetje:
>> Alte Fehler belassen und sie umgehen, statt sie zu beheben - das hältst
>> Du für professionell?
>
> Ja, weil die Wechselwirkung von dauernd neu eingespielten Bugfixes gar
> nicht absehbar ist.

Ja nur muss man sich dann eben entscheiden ob Ubuntu eine Distribution 
für normalen Anwender oder eine für den professionellen Bereich sein 
soll. Ich wage zu behaupten das der normale Anwender (egal ob nun mit 
Linux, Mac oder Windows) eine stabile Plattform will auf der Fehler 
schnell ausgeräumt werden und auf der die von ihm gewünschten 
Programmversionen laufen. Das mag beim professionellen Betrieb zum Teil 
anders sein, doch interessiert das den normalen Anwender recht wenig. 
Und der normale Anwender ist es den Ubuntu als Tester braucht. Ob das 
den Verantwortlichen nun schmeckt oder nicht ist dabei recht nebensächlich.

>> Also, da habe ich in punkto Professionalität eine
>> ganz andere Auffassung.
>
> Es wird dein Weltbild vermutlich ziemlich erschüttern, wenn du wüsstest
> mit welcher Hard- und Software z.B. die NASA arbeitet.

Nun ich kenne es im Unternehmensumfeld so. Ein Computer bzw. Rechner 
muss genau das können wofür man ihn beschafft hat. Wenn er das nicht 
kann sieht es schlecht aus. Hat man eine professionelle IT-Abteilung so 
kann diese das Problem evtl. beheben. Hat man entsprechende finanzielle 
Mittel und es handelt sich um OSS, dann kann man die Software 
entsprechend anpassen lassen. Jedoch interessiert das den normalen 
Anwender nicht. Der hat wie bereits oben erwähnt ganz andere Anforderungen.


>> Sofern es um Programme geht, wird das in der Windowswelt meistens ja
>> bekanntlich in verhältnismäßig kurzen Zyklen mit neuen Versionen
>> angegangen (hier und da auch mal mit Patches) - bei Ubuntu nicht.
>
> Das kannst du doch bei Ubuntu genauso machen, indem du dir Backports
> suchst, oder selbst Pakete baust.

Backports mögen wenn sie in einen entsprechenden Repository sind (die 
Ubuntu-Lösung nennt sich da PPA und Backports) für den normalen Anwender 
gangbar sein. Das Compilieren von Programmen jedoch auf keinen Fall. Und 
das kann auch nicht der Sinn eines unter anderen auf normale Anwender 
orientierten Systems sein.

>> Professionell wäre dann aus meiner Sicht, Fehler zu beseitigen und
>> nicht, sie einfach liegenzulassen - und das zukünftig bei LTS auch
>> noch 5 Jahre lang.
>
> Mit dieser Einstellung stehst du aber ziemlich alleine da.

Nein steht er bei normalen Anwendern nicht. Denen sind die Anforderungen 
professioneller Anwender auch recht schnurz egal. Evtl. sollte man sich 
bei Ubuntu entscheiden was man will. Dieses Schießen gegen den normalen 
Anwender aus dem Hintergrund geht einen ziemlich auf den Senkel.

Grüße
Sascha



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