Festplatte voll

Rainer spots4as at gmx.de
Mon Mar 30 07:17:54 BST 2009


Hallo Tobias,

vielen Dank für Deine Erläuterungen. Sie haben die Angelegenheit etwas
aufgehellt.

 Am Sun, 29 Mar 2009 20:51:15 +0200
schrieb Tobias Krähling <Listen at semibyte.de>:

> Hallo Rainer,
> 
> > 1. Direkt nach dem Umzug des Homeverzeichnisses wollte ich mit einer
> > Textdatei ausprobieren, ob alles inkl. Bindung ordnungsgemäß
> > funktioniert. Soweit ich mich erinnere war sie 50 Bytes groß. Ich
> > konnte sie nicht abspeichern. Fehlermeldung: Festplatte voll. Ich
> > bin mir nicht sicher, ob der vorherige Kopiervorgang von /home
> > vollständig geklappt hat. Müsste ja ein Wahnsinnszufall sein, wenn
> > es auf das Byte genau gepasst hätte.
> 
> muß auch nicht, wenn kein Block mehr frei ist (Blockgröße 1k-8k),
> gehts auch nicht. Oder die Inodes waren alle belegt. Siehe unten.
> >

OK, dann bleibt IMO unsicher, ob der Kopiervorgang von /home 100%ig
geklappt hat. Es sieht zwar so aus, weil erstens keine Fehlermeldung
ausgegeben wurde und zweitens die Dateigrößen (alt und neu) in etwa
übereinstimmten (genau weiß ich es nicht mehr). Eine Chance, das jetzt
noch einmal genau zu überptüfen, habe ich wohl nicht mehr, oder? Der
Inhalt von /home verändert sich ja ständig, und immerhin habe ich die
Aktion vor zweieinhalb Tagen durchgeführt.

> > 2. Die Angaben unter "Eigenschaften" der Datenplatte zeigen mir
> > immer noch eine unerklärliche Differenz von 2,3 GB an. Als Inhalt
> > werden 126.511 Objekte mit einer Gesamtgröße von 18,0 GB angegeben,
> > weiter unten aber: benutzt = 20,3 GB. Die genannten Instrumente
> > zeigen mir nichts Erhellendes. Ausnahme: xdiskusage weist an einer
> > Stelle etwas unter der Bezeichnung "(inodes)" aus, das immerhin
> > über 1,8 GB groß ist. Keine Ahnung, worum es sich dabei handelt.
> > Vielleicht hat auch das Teil ja etwas mit der Differenz zu tun.
> 
> Die Inodes haben etwas mit der Verwaltung der Partition/Dateisystem
> zu tun. 
[..]
> ..., wenn die INodes belegt sind. [..] Ist keiner
> mehr frei, der ja den Startblock einer Datei verwaltet, kann auch
> keine Datei mehr gespeichert werden
[..]
> Zusätzlich kommt noch hinzu, daß normalerweise für root 5% reserviert
> werden, so daß root noch Dateien speichern kann, wenn der Benutzer
> nicht mehr die Möglichkeit hat (die Prozentzahl kann man bei der
> Dateisystemerzeugung angeben). 
[..]
> Bei Dateisystemen mit Journal (z.B. ext3) muß man noch einrechnen,
> daß das Journal selbst natürlich auch Speicherplatz benötigt und
> somit nicht mehr zur Verfügung steht.
> 
Hmm, nach diesen Ausführungen ist mir nun nicht ganz klar, was das
Kommando "sudo tune2fs -m 0 /dev/sdb1" bewirkt hat. So, wie Du, hat ja
auch Axel geschrieben, dass Festplattenplatz *sowohl* für root, als
auch für *Verwaltung* benötigt wird. Die standardmäßigen 5% für root -
so schrieb er - lassen sich mit dem Kommando beeinflussen. Nach
Ausführung weist mir xdiskusage jetzt aus, dass die Belegung von ca.
1,8GB mit Inodes verschwunden sind - also der Teil, den Du als zur
Verwaltung gehörig beschrieben hast. Jetzt also ist die Frage: Was
stimmt? Folge ich Deinen Ausführungen, habe ich mit dem Kommando genau
das Falsche getan und sollte es tunlichst rückgängig machen (weil
Inodes ja unbedingt benötigt werden). Stimmt das so?

Wenn ich zudem Deine Ausführung mit ungefähren Größen rechnerisch
nachvollziehe, ergab sich ja vor Ausführung des Kommandos folgendes
Bild:

Inhalt der Festplatte: x Objekte, Größe 18 GB
benutzter Festplattenplatz: 20,3
Differenz also: 2,3 GB
Größe des Inode-Platzes lt. xdiskusage: 1,8 GB
Differenz = 0,5 GB
5% von 18 GB für root = 0,9 GB

Oder sind 5% der gesamten Festplatte gemeint? Dann wären es für die
physikalische Größe (40GB) 2 GB bzw. für die angegebene Größe (37
GB) 1,85 GB, die für root benötigt werden.

Richtig stimmig sind also die Nachrechnungen noch nicht. Über manches
kann ich im Moment nur spekulieren: Zum Beispiel würden die 1,85 GB
dafür sprechen, dass sie mit dem Platz korrespondieren, den xdiskusage
für Inodes ausgewiesen hat. Dann aber wäre die Frage, woher die
Differenz von 0,5 GB kommt, die nach Ausführung des Kommandos
übriggeblieben ist. ??

Viele Grüße

Rainer