Umzug des Homeverzeichnisses

Rainer spots4as at gmx.de
Mit Mar 18 09:02:09 GMT 2009


Hallo zusammen, hallo Stefan,

da es bei dieser Aktion um eine wohl um eine äußerst sensible geht,
fasse ich noch einmal zusammen, wie ich ein sinnvolles Vorgehen
verstanden habe (ausnahmsweise mal nach dem TOFU-Muster):

1. (erledigt) auf 2. Festplatte einen Ordner / ein Verzeichnis "home"
anlegen (da bei diesem Schritt noch nichts schieflaufen kann, habe ich
es erledigt. Unklar ist mir nur, warum das mit
"mkdir /media/daten/home" passieren muss und nicht über die grafische
Oberfläche gemacht werden kann).

2. mit "rsync -avx --progress /home/ /media/daten/home" Daten aus dem
bisherigen Standordordner "home" dorthin kopieren
3. bisherigen Standardordner "home" löschen
4. Eintrag"/media/daten/home /home none bind 0 0" in /etc/fstab

Ist der Weg so korrekt?

Nachfragen zu 2: Muss der Befehl als sudo ausgeführt werden? Kann der
Vorgang über das Terminal erfolgen?

Nachfrage zu 3.: Wäre es praktisch, den Ordner hier nicht zu löschen,
sondern sicherheitshalber nur umzubenennen (solange, bis ich sicher
bin, dass alles ordnungsgemäß läuft)?

Perspektivisch: Wenn ich in Zukunft nun ein neues Ubuntu-Release
oder ein kaputtes System mit einem vorhandenen neu installiere,
müsste ich nach der Standardinstallation dann wohl nur den fstab-Eintrag
vornehmen, oder?

Viele Grüße

Rainer

Am Tue, 17 Mar 2009 03:44:45 +0100
schrieb Stefan Schramm <debian at stefanschramm.net>:

> Hi,
> 
> Rainer wrote:
> >> [...] (also naja, einmal musst du
> >> die alten Daten natürlich schon auf die neue daten-Partition
> >> kopieren/verschieben - das geht auch nicht automatisch).
> > Spricht etwas dagegen, das Ganze dann mit drag 'n' drop zu tun?
> 
> Ja, das könnte wahrscheinlich schief gehen. Ich weiß nicht genau, wie
> es sich verhalten würde, aber in der "Home_umziehen"-Anleitung wird
> es wohl nicht ohne Grund in der Textkonsole und nicht über die
> grafische Oberfläche gemacht.
> Du müsstest es mit ähnlichen Befehlen machen können:
> # (root-rechte bekommen)
> # das home auf der Datenpartition erstmal anlegen
> mkdir /media/daten/home
> # Inhalt vom alten home dorthin kopieren
> rsync -avx --progress /home/ /media/daten/home
> # (*)
> # (fstab-Eintrag machen; rebooten)
> 
> Ab jetzt wird bei /home das angezeigt was eigentlich bei
> /media/daten/home drin ist.
> Eine verzwickte Sache ist noch, dass die alten Daten aus /home durch
> das Kopieren noch auf der /-Partition liegen und Platz verschwenden,
> aber durch das "über-mounten" nicht mehr zugreifbar sind. Sie hätten
> an dieser Stelle (*) dafür gelöscht werden sollen. - Oder wenn es
> funktioniert nachträglich nochmal den bind-Mount entfernen, die Sachen
> löschen, und mount wieder hinmachen. Aber dabei musste genau darauf
> achten, wann der Mount da ist und wann nicht, dass du nicht
> ausversehen doch die aktuellen Daten in /media/daten/home löschst.
> 
> >> Mit mount mit der --bind-Option kannst du das Home-Verzeichnis noch
> >> zusätzlich in /home erscheinen lassen - es wird dabei nicht
> >> kopiert, [...]
> > OK, der Weg gefällt mir gut. Ist wohl das, was ich von Windows als
> > "Verknüpfung" kenne, oder?
> 
> Mh naja, diese "Verknüfungen" bei Windows funktionieren
> dateisystemmäßig ziemlich anders. Sie sind eigentlich dann eher noch
> mit den Symlinks vergleichbar. Aber wie gesagt is es ziemlich ähnlich
> und aus Benutzerperspektive vielleicht kaum unterscheidbar.
> 
> >>> Muss den /home extra gemounted werden, wenn die Datenplatte beim
> >>> Booten ohnehin schon gemounted wird (Eintrag in fstab ist bereits
> >>> vorhanden)?
> >> Muss nicht. Der Vorteil wäre nur, dass mit den alten Pfaden
> >> weitergearbeitet werden kann. Falls z.B. irgendwelche Programme in
> >> ihren Konfigurationsdateien /home/benutzername/irgendwas
> >> drinnstehen haben, dass das danach noch gefunden wird.
> > Hmm, das verstehe ich noch nicht ganz. Angenommen, die --bind-Option
> > ist vorhanden: Dann müsste es mit den alten Pfaden doch
> > funktionieren, oder?
> 
> Ähm (weiß nicht, ob ich auf die richtige Frage antworte), wenn du es
> mit dieser bind-Möglichkeit machen willst, werden zwei Mounts da sein,
> einmal die Datenpartition an sich (was du ja anscheinend schon hast)
> und dann noch dieser bind-Mount.
> 
> >>>> https://help.ubuntu.com/community/Mount
> >>> Gibt es auch eine deutschsprachige Abhandlung zum Thema?
> >> Find ich auf die Schnelle nicht. Das mit dem --bind würde so gehen:
> >> sudo mount --bind /media/daten/home /home
> > Damit wird über die Konsole --bind "verewigt", oder gilt das dann
> > nur für diese eine Eingabe / dies eine Mal?
> 
> Mit dem mount-Befehl gilt es nur dieses eine mal. Wenn es bleiben soll
> (was ja eigentlich vorgesehen ist) muss in der fstab ein Eintrag
> gemacht werden.
> 
> >> es dürfte auch ausreichen die $HOME-Einstellung für den Benutzer zu
> >> verändern und einen Symlink zu benutzen um sicherzustellen, dass
> >> alte Pfade funktionieren: sudo ln -s /media/daten/home /home
> >> (Dafür muss /home jedoch bereits verschoben und gelöscht sein.)
> > Wenn ich es richtig verstehe, wäre bei diesem Weg also keine
> > "Verknüpfung" vorhanden?
> 
> Doch, so ein Symlink ist wie gesagt eine andere Art der "Verknüpfung"
> und würde wohl auch gehen. Es ist schwierig den Unterschied genau zu
> erklären. Grob gesagt merkt man bei bind-Mounts noch weniger, das es
> eigentlich eine Verknüpfung ist.
> 
> Vielleicht hat wer anders auf der Liste noch ne zusätzliche Meinung zu
> den Vor- und Nachteilen der zwei Varianten.
> 
> Grüße
> Stefan
> 
>