Versuchskaninchen Stammkunde? - Vistakarikatur KDE4...

Kai Wolf Mailinglist-Fetcher at gmx.de
Die Mar 10 22:01:54 GMT 2009


Am Dienstag, den 10.03.2009, 21:13 +0100 schrieb Thomas Eber:
> # mal etwas Grundsätzliches
> 
> 
> Hallo Kubuntu-Gemeinde.
> 
> Ich schreibe hier als bisher zufriedener Kubuntu-Nutzer und 
> Weiter-Empfehler. Ich will also nicht einfach nur Pauschalkritik 
> ablassen.
> 
> Nur, nach ca. sieben Jahren KDE auf meinem Desktop (knapp fünf davon 
> mit Ubuntu) muss ich leider feststellen, daß man mir den gewohnten 
> Boden unter den Füßen wegzieht.
> Ich lehne nicht grundsätzlich Neuerungen ab. Im Gegenteil. Für 
> Weiterentwicklungen, neue Features, ja sogar für eine neue 
> Architektur kann es gute Gründe geben. Und ich habe auch überhaupt 
> nichts dagegen Vistaumsteigern und Liebhabern von 3D-Desktops, eine 
> OpenSource-Alternative anzubieten...
> 
> Aber ich habe sehr wohl etwas dagegen, wenn man mich unter 
> Vorspiegelung falscher "stable"-Versprechen, zum Versuchskaninchen 
> macht. Denn KDE 4 ist nicht stabil! Aber seit "K"-Ubuntu 8.10 gibt es 
> bei meiner ehemaligen Lieblingsdistribution keine Wahlmöglichkeit 
> mehr. Warum darf man hier nicht wie z.B. unter SuSE _wählen_?
> 
> Und ich kann überhaupt nicht verstehen wieso daß Ubuntuprojekt nicht 
> anbietet, was sogar für den Monopolisten aus Redmond 
> selbstverständlich ist; nämlich für Stammkunden die alten "Wege"* 
> offen zu halten. 
> *Damit meine ich Wahlmöglichkeiten(!) zwischen z.B. alter (KDE 3.5) 
> und neuer (KDE 4) Programmstartleiste. Die Wahlmöglichkeit zwischen 
> altem Arbeitsflächen-Desktop (wie bis KDE 3.5.10) und neuem 
> Plasma-Desktop (KDE 4) oder zwischen altem Kicker (KDE 3.5) und 
> neuem "Plasma Panel" (KDE 4)... und vor allem die Möglichkeit alte 
> KDE-Einstellungen, wie bisher auch, "zu importieren". Sogar unter 
> Windows kann man in Vista oder XP, Desktop und Anwendungen wie im 
> gewohnten "klassischen Stil" aussehen lassen und benutzen. Daß alles 
> macht KDE 4 im Grunde zu einer "Vistakarikatur". Denn es ist damit 
> tatsächlich _noch_ schlechter.
> 
> Jetzt muss man nicht einfach nur "Gewohnheiten" ändern, sondern 
> zwangsweise die Bedienung eines neuen Desktopmanagers erlernen oder 
> lehren*. Denn auch wenn man im Frust "KDE" gegen "Gnome" oder "WM" 
> austauscht, sofern das möglich* ist, muss man die Handhabung auch des 
> neuen Desktopmanagers erst mal erlernen. Oder lehren: 
> *Denn es kommt hinzu, daß es viele _betreute_ Kubuntu-Rechner mit KDE, 
> für Nutzer mit einfachen Computerkenntnissen, gibt! - Für Anwender 
> denen man z.B. einen stabilen Office- oder Schulrechner eingerichtet 
> hat und die man mühsam im Umgang mit KDE samt 
> Arbeitsflächenverwaltung, Kmail, Kicker, OpenOffice und anderen 
> Programmen geschult hat. 
> 
> Hier werden Arbeitsgrundlagen und Vertrauen zerstört.
> 
> Und bevor jetzt wieder arrogante Zwischenrufe der Art ertönen, daß 
> Icons auf dem Desktop nichts zu suchen haben (unglaublich!): 
> Ich für meinen Teil benutze OpenSource-Software wie (K)Ubuntu weil ich 
> mündig _selbst_ entscheiden möchte welche Programme ich installieren 
> will und wie ich sie benutzen möchte. Ich möchte _selbst_ entscheiden 
> ob ich eine oder sechs Arbeitsflächen benutze, ob ich keine Icons 
> oder hundert Icons horizontal am Gitter ausgerichtet, mit kleinen 
> oder großen Symbolen verwende, oder ob ich einen 
> 3D-transparent-Plasmoids-Desktop mit schwarzer Schrift auf schwarzem 
> Hintergrund (Plasmaidiotie?) benutzen will oder lieber den 
> klassischen KDE-Desktop!!!
> 
> Habe ich da was falsch verstanden oder nicht mitbekommen? Haben das 
> die verantwortlichen Entwickler so gewollt? Oder stört das sonst 
> niemanden?
> 
> 
> Gruß,
> Thomas
> 
> 
> 
> 
> 
> 
> 
> 
> 
> -- 
> 
> 
> Ein Herz für Klicky_Bunti_GUI-Fans!
> 
> 
> 

Hallo,

zu deinen Ausführungen wollte ich ein paar Sachen anmerken:

Die 4.0 Version von KDE war nicht für den sog. Endbenutzer gedacht,
sondern für Entwickler, die sich nun aufmachen konnten ihre Programme
auf die neue Version zu portieren, Bugs zu fixen usw., deswegen lief die
vorherige Kubuntuversion ja auch noch mit KDE 3.5 aus. 

Die von dir angesprochenen Wahlmöglichkeiten ergeben (zumindest für
mich) keinen Sinn. Die "Neuheit" an KDE 4.0 ist ja gerade, dass es unter
der Haube nun komplett mit Plasma läuft und der Code von KDE zum großen
Teil neu geschrieben wurde. Es wäre also gar nicht, oder nur sehr
schwierig möglich das Desktop-System mit alten und neuen Bestandteilen
(aus KDE 3.5 und 4.0) einzurichten.

Die Sache mit den Icons auf dem Desktop ist lediglich eine
Einstellungssache. Du kannst auch mit KDE 4 so viele Icons auf dem
Desktop anlegen, wie du möchtest. Und was die Plasmoide angeht, so würde
ich in deinem Fall auf KDE 4.2 updaten bzw. auf die kommende Version 4.3
warten. In der 4.2er Version sind viele Features mittlerweile gut
umgesetzt (von den Baustellen Strigi und Nepomuk einmal abgesehen)

Grüße,

:kai