Hintergrundinfos zu Automatix

Klaus nospam at gr7.com
Mit Aug 8 19:30:02 BST 2007


Matthias Böttcher schrieb:
> Wir sind doch hier nicht bei Windows!!!
>
> Ich habe das Debian(Ubuntu)-Paketverwaltungsystem dpkg/apt-*/aptitude
> bisher so stabil erlebt, dass noch _nie_ aufgrund falsch installierter
> Pakete eine Neuinstallation notwendig war!
>
> Und spätestens mit "dpkg --force-..." und dem manuellen Editieren der
> Scripte $PAKETNAME.pre* und $PAKETNAME.post* in /var/lib/dpkg/info/
> konnte ich bisher jede Debian-Installation durch die Abhängigkeiten
> prügeln - zum Schluss war die Paketverwaltung wieder konsistent.
> Es gibt nur ganz wenige Basispakete, die elementar sind und die nur
> nach nochmaliger Bestätigung (Auf Englisch: "Yes, do what I say!" oder
> so ähnlich) gelöscht werden können.
>
> Klaus: "aptitude purge $PAKETNAME" ist Dein Freund, denn mehr als das
> System unbrauchbar machen, kann Dir nicht passieren, und selbst das
> will erst einmal geschafft sein. Voraussetzung: Du vergisst synaptic
> und Co. und machst Dich auf der Konsole (vorzugsweise im recovery
> mode) mit dpkg, aptitude und evtl. apt-pinning vertraut. Es kann
> nichts passieren, außer dass Du Dir im allerschlimmsten, aber sehr
> unwahrscheinlichen, Fall Dein System schrottest. Also sichere vorher
> noch alle wichtigen Dateien (/home, /etc), und wenn doch alles schief
> geht, dann bleibt Dir immernoch die Neuinstallation.
>
> Wenn es aber klappt, dann hast Du sehr viel über die Interna der
> Debian(Ubuntu)-Paketverwaltung und deren Werkzeuge gelernt!
>   
Erst mal Entschuldigung für die Verzögerung, aber ich war für einige
Tage von der IT Welt abgeschnitten: Nur Landschaft, Kühe und Ruhe!
Leider aber auch kein Computer! Schwer auszuhalten, aber so was gibt's
tatsächlich noch! Jetzt, da Dell anfängt Notebooks mit vorinstalliertem
Ubuntu auch in Europa zu verkaufen wird mir das hoffentlich bald nicht
mehr passieren...!
Danke Matthias und Stephan. Grundsätzlich stimme ich Matthias eher zu,
zumindest was die reine Lehre betrifft, muss aber zugeben, dass meine
Frustrationstoleranz bei versagender Software eher klein ist! Daher bin
ich ja vermutlich auch der automatix-fraktion auf den Leim gegangen. Ich
war einfach stinkig, dass viele Codecs und sonstige oft unentbehrlichen
Helfer nur durch rumpfriemeln zur Mitarbeit zu bewegen waren und fand
die Art und Weise wie das automatix löste eigentlich ganz angenehm.
Klappte fast immer problemlos und zum ersten Mal bekam ich bei firefox
mit about:plugins eine reichlich gefüllte Liste und entsprechend wenig
Probleme bei der Darstellung von noch so exotischen Seiten.
Gut, ich musste mich manchmal mit Merkwürdigkeiten rumschlagen wenn das
Script von automatix wegen Verbindungsabrüchen aus dem Tritt kam, bis zu
Totalabstürzen, aber eigentlich immer ohne bleibende Schäden. Stutzig
wurde ich erstmals beim letzten Upgrade. Das war ein Totalausfall mit
einigen Kollateralschäden. Ich habe dann auch nach Gründen geforscht und
habe schon Hinweise auf automatix gefunden. Erst jetzt, hier in dem
Thread ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen und es kam der
Wunsch auf alles wieder rückgängig zu machen.
Zurück zum Kern der Message: wegen meiner Aversionen gegen
Softwareprobleme und trotz des Wunsches mich tiefer in die Werkzeuge
einzuarbeiten will ich meinen Rechner doch eher als Mittel zum Zweck,
nämlich des effektiven arbeitens benutzen und nicht primär als
pädagogisches Lernwerkzeug. Also werde ich vielleicht zweigleisig fahren
und in einer anderen Partition ein neues System aufsetzen in das ich
dann notfalls mein /home mounten kann. Hoffentlich gelingt es mir auch
wirklich ohne große Klimmzüge die nötigen Dinge händisch einzurichten.
Vielen Dank jedenfalls für die Kommentare, werde versuchen in Zukunft
nicht ganz so voreilig den scheinbar einfacheren Weg zu gehen!

Grüße, Klaus
> PS.
> Meine Signatur charakterisiert genau diese Philosophie.
>   
Herzlich gelacht! Wirklich gut ...!