Erfahrungsbericht zur Installation und ein paar Fragen

Rüdiger Noack ernohl at yahoo.de
Son Jun 11 21:10:55 BST 2006


Moin

(Achtung: Langer Text, zusammengefasste Fragen am Ende!)

Ich bin heute in die Verlegenheit gekommen, ziemlich Hals über Kopf bei
einem Bekannten (und das bei diesem Traumwetter!) das sich in Auflösung
befindliche XP durch "dieses Linux", welches er kürzlich bei einem
anderen Bekannten gesehen hatte und welches ihn sofort überzeugt hatte
(Ubuntu breezy) zu installieren. Die Ansprüche waren nicht besonders
hoch: vorhandene Office-Dokumente sollten mindestens lesbar sein, neue
Dokumente erzeugbar sein, Musik und DVD abspielen, USB-Stick, Kamera und
Handy sollten lesbar sein, vorhandener Drucker (HP Deskjet) sollte tun.
Das einzige Problem: er hat (noch) keine vernünftige Internetverbindung,
DSL wird in etwa 2 Wochen geschaltet, das vorhanden 33.6k-Modem hat auch
unter Win nur widerwillig seinen Dienst getan.

Zu mir: Ich _nutze_ seit Jahren Debian (stable) und auf dem Notebook
Ubuntu breezy, aber eben hauptsächlich als Nutzer. Überblick über die
Pakete habe ich eher nicht, dafür fällt mir die Administration per Shell
deutlich leichter. Ich hatte aber absolut keine Zeit, mir auch nur einen
Satz Installationsbeschreibung zu dieser Version zu suchen und zu lesen.

Zu ihm und seiner Partnerin: Normale PC-Nutzer ohne Systemkenntnisse.

Nach einem kurzen Blick ins I-Net habe ich mich dafür entschieden,
Ubuntu 6.06 zu installieren. Ich hatte zwar von dieser Version gehört,
aber bisher keine Berührungspunkte mit ihr. Also ISO-Image gesaugt
(ubuntu-6.06-desktop-i386), auf CD gebrannt und ab zu ihm.

Angekommen bei ihm erfuhr ich erst einmal, dass er "seine Hausaufgaben
gemacht" habe: alle Daten gesichert (mit Nero auf CD gebrannt) und alle
Treiber-CDs zusammengesucht. Besonders die Dame des Hauses war happy als
sie hörten, dass diese "Treiber"-CDs getrost in die Tonne wandern
können, auch wenn sie beide noch etwas skeptisch waren als sie hörten,
dass alle wichtigen Treiber auf der einen Installations-CD sein sollen.
Bei XP wäre das gaaanz anders. ;-)

Etwas mehr Sorgen bereiteten mir gedanklich die Nero-CDs. Ich hatte
keine Ahnung, welches vielleicht proprietäre Format Nero schreibt und ob
Ubuntu damit umgehen kann. Ich hatte aber keine Zeit für Untersuchungen
und hinreichend viel Vertrauen. Zur Not hätte sich schon irgendwo ein
Win-PC gefunden...

Die Installation verlief absolut problemlos. Es war für mich nur etwas
überraschend, dass man die Installation aus der kompletten
Live-CD-Umgebung startet.

Ich habe von den vorhandenen 80GB 5GB für /, 1GB für swap und 40GB für
/Daten benutzt. Vorhandenes wurde auf ausdrücklichen Wunsch platt
gemacht, Übriggebliebenes blieb als Reserve.

Zuerst ist (ihnen) aufgefallen, dass der Monitor (irgendein TFT von
Acer) ein deutlich schärferes Bild erzeuge: +. Der Inhalt der Nero-CDs
wurde automatisch erkannt: +. Hier gab es aber auch ein kleines
Problemchen: Ein Anfänger wäre wahrscheinlich an den Rechten von /Daten
(root:root 755) erst einmal gescheitert, aber ebenso wahrscheinlich
hätte ein Anfänger wohl kein separates FS angelegt.

Deutsche Systemumgebung +, USB-Stick +, Kamera (SD-Card) +, Musik und
Bilder vom Handy (Sony-Erikson) +, HP-Deskjet +, Word-Dokument +,
Exccel-Dateien +, Soundkarte +, Bilder +,... man war begeistert. :-)

Was ist mir auf die Schnelle nicht gelungen (hier beginnen die FRAGEN)?

Sind auf der CD weitere Programme, die nicht installiert werden? Mir ist
es jedenfalls nicht gelungen, weitere wie gnumeric, gnokii, XMMS, ...
ohne Internet-Verbindung zu installieren.

Sind auf der CD Codecs für MP3s oder DVDs? Ich weiss, dass sie nicht
frei sind... Was muss man einigermaßen Ubuntu-like installieren, um
diese Dinge zum Laufen zu bringen?

Was ist die Ubuntu-Methode zum Brennen eines ISO-Images auf CD? Ich
wollte die Installations-CD kopieren. Ich selbst benutze dazu auf meinem
Rechner cdrecord, das kommt aber hier nicht in Frage.

Gibt es irgendwo ein deutschsprachiges Anwenderhandbuch für diese
Version, was ich ihnen an die Hand geben kann?

Das soll es (erst einmal) gewesen sein.

Danke fürs Mitlesen und für Tipps
Rüdiger
--