Installation von Programmen die als tar.gz vorliegen

Sascha Morr sascha.morr at sturmkind.info
Die Okt 5 02:24:13 CDT 2004


Moin,

> Das war nicht direkt Absicht ;-)

Irren ist menschlich also was solls. *g*

> Nein.
> Das Format an sich ist erst mal nicht distributionspezifisch.
> Die enthaltenen Scripte könnten das sein, können sich aber auch am FHS
> orientieren.

Ich nehme mal an das du mit FHS das File Hirachy System meinst. Das ist 
soweit ganz OK doch hat es das Problem das sich die Distributionen ganz 
unabhängig von FHS doch ziemlich unterscheiden. Das merkt man daran das 
es eben unterschiedliche RPMs für verschiedene Distributionen gibt. Gut 
wen man Glück hat läuft das Mandrake-RPM auf einen Redhat oder SuSE 
System aber will man sich wirklich auf dieses Glück verlassen?

>>Stimmt auch. Und wieder die frage was spricht gegen meinen Ansatz. Bzw. 
>>wo steht das man nicht verschiedene Versionen einer Bibliothek 
>>installieren kann? 
> 
> Kann man, natürlich.
> Gegen Deinen Ansatz spricht erst mal gar nichts, ich behaupte nur RPM
> bzw. DEB leisten das bereits heute.

Klar leisten sie es, aber eben nur im Kontext der betreffenden 
Distributionen und das ist IMHO für die Wirtschaft ein Hinderungsgrund 
diese verschiedenen Distributionen alle zu unterstützen.

> Problem sind die Abhängigkeiten.
> Alternativ könnte noch jedes Programm alles mitinstallieren was es
> braucht ... auch nicht so toll.

Nein es ist in der Tat keine Lösung und eines der Probleme bei Linux das 
bei Windows mit dem Problem der Abwärtskompatibilität umschrieben ist. 
Daran muß noch gefeilt werden.

>>Klar es ist schwer aber technisch machbar. Es ist auf 
>>jeden Fall eines der Probleme von Linux, das sich die Distributionen von 
>>ihren Innereien her doch ziemlich unterscheiden so das es keine 
>>einheitliche Plattform gibt. Was auf der einen Seite ein Vorteil ist 
>>kann sich auf der anderen Seite leicht als Nachteil herausstellen.
> 
> Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, da es sich aber um freie Software
> handelt und jeder nach Lust und Laune eine Distribution herausbringen
> kann, wirst Du diese Plattform nicht haben.
> Man kann durch Standards (LSB) die Situation verbessern, aber kaum ganz
> lösen.

Nun man kann sicher auf diese Weise nicht alle Probleme lösen aber durch 
ein Distributionsunabhängiges Paketformat mitsammt ensprechenden auf die 
jeweilige Distribution abgestimmtes Installationsprogramm kann man 
zumindest dieses Problem angehen. Am besten wen es in die LSB 
aufgenommen und somit für alle Distributionen die sich mit 
LSB-kompatibel titulieren verbindlich wäre.

> Das Problem haben aber eigentlich nur die kommerziellen CS-Hersteller,
> die müssen sich was einfallen lassen, früher oder später.

Tja einige haben sich schon etwas einfallen lassen. Sie produzieren eine 
ausführbare Datei und der User muß in die Console um es zu starten, mit 
allen für den Normaluser zu befürchtenden Unabwägbarkeiten und um eben 
jedes Vorurteil dahingehend zu bestätigen. Das es dann auf verschiedenen 
kleineren Linuxplattformen nicht ganz so toll funktioniert weil sie 
ihren eigenen Weg gehen ist eine andere Geschichte.

> Nö, es geht nicht.
> Bei Ubuntu bräutest Du nur EoG und fertig.
> Bei SuSE oder Yellowdog bräuchtest Du die Gnome-Libs und alles darunter.

Gut und wie würdest Du vorschlagen Linux für kommerzielle Anbieter 
interessant zu machen? Anbieter die an relativ einfache Plattformen 
anstatt an ein Plattformwirrwar wie es Linux nun einmal Augenblicklich 
darstellt gewohnt sind und das sicher auch nicht aufgeben werden wen 
ihnen nicht etwas gleichwertiges geboten wird?

> Das kann passieren, wenn es zwei dominante Plattformen gibt.
> Wenn es viele entsprechende Plattformen gibt, müssen sich die Hersteller
> etwas einfallen lassen.

Oder einfach nach wie vor Linux nicht unterstützen. Die Anwender werden 
erst dann im großen Umfang zu Linux wechseln wen dort ihre gewohnten 
Programme verfügbar sind. Sei es nun Spiele oder Anwendungen. M$ Office 
muß es nun sicher nicht sein aber der Rest schon.

> Möglich ist es ja, ein Mozilla oder Firefox ist ja auch für praktisch
> jede Distribution auf jeder Plattform verfügbar, völlig stressfrei.

Weder Mozilla noch noch Mozilla Firefox sind kommerzielle Software. Es 
handelt sich um Opensource Software die von ihrer Lizenz her 
unbedenklich ist. Das sieht aber bei kommerzieller Software bzw. im 
Speziellen bei Closed Source Software ganz anders aus.

> Möglich.
> Wird aber eh' passieren, denke ich.
> SuSE hat in D einen absolut dominierenden Marktanteil.

Jup und das hat seinen Hintergrund. Ich denke sogar das SuSE weltweit 
von der Verbreitung vor Redhat liegen dürfte.

> Nein, ist mir nach wie vor nicht klar was Du meinst.
> Entweder sind alle Distributionen praktisch identisch (dann gäbe es
> nicht mehrere, das macht keinen Sinn)  und man könnte natürlich lustig
> die Installationspakete austauschen, oder die Installationspakete
> bringen einfach alle Abhängigkeiten mit.

Nun in meinen Augen das einfachste wäre wirklich eine 
*Stammdistribution* die dann von den jeweiligen Distributoren an die 
eigenen Bedürftnisse (Look & Feel der Oberfläche, Installer, 
Konfigurationstools etc.) angepaßt würde aber ansonsten einheitlich 
bleibt. Aber von so etwas sind wir leider weit entfernt. Ich befürchte 
das es auf letzteres hinauslaufen wird, das kommerzielle, vor allen 
Closed Source, Software alles mitbringen wird was es braucht weil die 
Distributoren kein einheitliches Konzept finden.

> Ein möglicher dritter Weg wäre eine entsprechende Binärkompatibilität der 
> diversen Schnittstellen.
> Daran glaube ich aber nicht, ein neuer gcc und alles wird wieder über
> den Haufen geschmissen.

Auch das ist einer der Probleme unter Linux. Z. B. kann ich unter 
Windows XP im Normalfall (es gibt auch Ausnahmen) auch speziell für 
Windows 95 oder 98 entworfene Applikationen nutzen was auch durchaus 
sinnvoll sein kann wen sie das bringen was ich brauche. Wen ich aber 
unter einen aktuellen Linux ein Closed Source Programm habe das ich 95 
oder 98 gekauft habe sehe ich ziemlich begossen aus da ich es 
wahrscheinlich nicht mehr zum laufen bekomme.

> Das Paketformat ist imho das geringste Problem.
> Dafür gibt's Tools wie alien.

Du vergisst wieder auf welcher Usergruppe das Hauptaugenmerk liegt. Dem 
Normalbenutzer. Dieser will nicht in der Console rumhantieren und somit 
ist alien uninteressant.

Wünsche Dir noch einen schönen Tag

Grüße
Sascha



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